Diese Anleitung stammt von unserer Fimoseite fimo.schnugis.net wo es noch vieles zu entdecken gibt.
Benötigte Materialien:
Fimo & gewünschte Cane
Füllfederspitze & Tintenpatrone
Modellierwerkzeug, Pieksesachen
Schneidematerial
Fädelmaterial
VORSICHT:
Das Plastik der Füllfedespitze darf nie länger als ein paar Sekunden mit ungebackenem Fimo in Berührung kommen! Das gilt auch für Tintenpatronen!
Achtung: Die Fimoteile nicht zu eng machen, Tintenpatronen mögen keinen Druck.
Die Anleitung verdanken wir den Schnugis – und das ist das Stückchen welches ich ihnen präsentiert hab:
Angefangen hat es mit diesem Bildchen hier 😀
Auf www.aldi.ch hab ich dieses Kalligraphie-Set entdeckt für sFr. 9.99 und da ich es mir selber natürlich nicht gönnen mochte (ich muss ja nicht alles haben….) hat mein liebes Mami es mir geschenkt *knutsch*
Die Quelle des Bildes: www.aldi.ch
Und *zack* schon ist es bei mir:
Es beinhaltet nebst all den Tintenpatronen drei Füllerspitzen und eine Hülle. Das Aluding könnt Ihr ignorieren – ich hab was ausprobiert 😉
Und schon geht’s los! Ganz zuerst hab ich aus Miniaturpuppenfimo (ich arbeite grad damit, zum ersten Mal) eine Tintenpatronenatrappe gemacht:
Sie ist etwas länger und ein wenig dicker als das Original. Bitte draf achten dass es in die Spitze reinpasst, also nicht zuuuuu dick machen. Dies ist mein Mass für alle weiteren Arbeiten.
Arbeitsschritt I
ist also eine Tintenpatronennachbildung machen und backen!
Es braucht keinen Aldi-Füli!
Unser Schnugi Krissi *winki* gab uns den Tipp dass man in der Papeterie einfach nach diesem Ersatzteil fragen soll.
Vor dem nächsten Arbeitsschritt mische ich mir meine Farbe zusammen für den Rohling. Miniaturpuppenfimo mit etwas blau:
Davon schneide ich mir etwas ab, das benötige ich für den
Arbeitsschritt II
Formen vom Füller-Rohling.
Warum ich keine Mengenangabe mache? Öhm, weiss ich wie dick Dein Füli ist? Eben.
Die Nachbildung der Tintenpatrone stecke ich in die Füllerspitze und schaue wie viel Fimo ich etwa brauche für den Rohling. Dazu mache ich eine Fimowurst aus dem Kugelchen und lege es neben den Füli:
Das war eindeutig zu viel also schnippschnapp!
Der weggeschnittene Teil kommt zum hellblauen Rest (brauchen wir noch) und die gewollte Portion…
…wieder zusammengeknetet damit wir mit der richtigen Menge von Vorn anfangen können 😀
Diesmal die Wurst nicht so lang machen. Und bitte gut und lang genug kneten, es soll keine Risse haben drin 😉
Das Löchlein piekse ich immer zuerst mit einer Metallnadel. Und nein, nicht durchstechen sonder von der einen Seite ungefähr in die Mitte rein und auch von der andern Seite. Es ist nicht nötig dass das Löchlein schon ganz durchgeht!
Das Durchstechen oder vielleicht besser durchbohren mache ich mit einer Webnadel (ja die heissen wirklich so) die ich nie nie nie nie wieder hergeben würde! Sie macht so tolle gleichmässige Löcher *schwärm* und ist so einfach und praktisch zum arbeiten damit – ein Schätzchen!
Auf der einen Seite in das schon vorgebohrte Löchlein reindrehen, bis etwa in die Hälfte. Dann auf der andern Seite genau das selbe – so entsteht ein akurates, nicht schiefes, gleichmässig und genau so gewolltes Loch.
Backofen spätestens jetzt einschalten damit er aufwärmen mag bis dieser Teil gebacken werden muss.
Jetzt geht’s los: die Nadel ersetze ich mit einem Holzspiess (die Nadel ist mir zu kurz und zu wertvoll). Nun muss das Loch vergrössert werden. Ich drehe die Wurst in der Hand (mit Spiess drin!), rolle sie mit Spiesschen über die Platte… so wird auch die Wurst automatisch und ganz von allein länger. Deshalb ist es einfacher man macht sie nicht von Anfang an in der richtigen und endgültigen Länge.
Wenn es nicht klappt auf Anhieb – was soll’s 😀 zusammenmantschen und auf ein Neues!
Wenn’s geklappt hat sieht es so aus wie auf dem Bild. Nun einfach so lange rollen oder mit einem dickeren Hölzchen o.ä. bearbeiten bis der Durchmesser vom Loch passt.
Ziel ist dass die Tintenpatrone, bezw. unsere Nachbildung gut reinpasst und nirgendwo hängenbleibt. Das ist ganz ganz wichtig!
Auch das Füllfeder-Vorderteil wird natürlich reingewurstelt, allerdings mache ich davon kein Bild: das ungebackene Fimo frisst das Plastik auf – bitte seid vorsichtig und schont den Füli so gut wie nur möglich. Die Röhre darf nicht zu locker sein, die Füllerspitze muss satt und eng drinsitzen wenn der Rohling gebacken ist, die Tintenpatrone darf allerdings keinerlei Druck ausgesetzt sein. Also nicht zu sehr verjüngen nach hinten. Ich lass meinen Rohling ganz gerade 😀
Der Rohling ist gebacken und somit auch keine Gefahr mehr für das Plastik am Füllfederhalterteil. Das Stück passt perfekt rein – ich bin happy!
Natürlich kann man das mit Cane-Platte-belegen auch auslassen und den Füli so lassen wie er ist – dann einfach die nächsten Schritte überspringen und direkt zum Deckel machen übergehen.
Arbeitsschritt III
Rohling mit Cane bepappen und backen.
Ich nudle eine Platte Fimo Classic Schwarz bis zur mittelsten Stufe der Pastamaschine durch:
Diese Platte belege ich mit Caneresten:
Den Canerestehaufen mache ich leicht platt mit einem Acrylstab, muss nicht wirklich gleichmässig sein, ich habe die Stücke so schief und schräg geschnitten dass ich es ganz grob ausgleichen will.
Darüber eine Fimoplatte.
Wie im Forum von beady gezeigt in ihrer Anleitung „Muster mit Linolmesserschnitt“ „schnitze“ ich die oberste Schicht weg.
Naja, meins wird nicht ganz so gut wie ihres aber ok, ich kann damit leben.
Ich kurble es durch die Pastamaschine bis es doch recht dünn ist, ich denke das war zuletzt Stufe zwei.
Da wo der Teil vom Füli reinkommt schneide ich ganz vorsichtig ganz wenig weg, die Fimoplatte wird besseren Halt finden wenn die Stelle etwas rauh ist. Grad weil hier die Kante und der Abschluss ist hilft das doch schon ein wenig.
Und nun wird die Fimoplatte mit dem Linolmesserschnitt angepappt.
Oben und unten sollte noch ein wenig überlappen, bitte nicht zu knapp abschneiden. Wegschneiden kann man immer noch.
Die Naht mit Geduld, einem Modellierwerkzeug (ich nehm dafür eine Stricknadel) und den Fingerspitzen verarbeiten bis möglichst nichts mehr zu sehen ist davon.
Nun dürfen die Resten abgeschnitten werden. Nach dem wegschneiden über die Kanten ziehen…
…und verarbeiten:
Die Krümel die drin sind so gut es geht rausfischen, was drin bleibt fällt nach dem backen von selber raus, ist also halb so wild!
Ich will Gebamsel am Füli also bereite ich das andere Ende vom Füllfederhalter für Gebamsel vor: Eine Kugel die so gross ist dass sie keinen Platz in der Füli-Röhre hat aus der selben oder einer passenden Cane:
Die Kugel bekommt eine Birnenform was garantieren wird dass sie bombenfest hält – ohne Klebstoff! Der spitz zulaufende Teil wird in die Hülle reingestopft, leicht festgedreht und *zack* fertig ist das Füllfeder-Ende:
Da Gebamsel dran soll wird das birnenförmige Ende wie eine Perle gepierct. Ich lasse das Endstück gleich auf dem Holzspiesschen und montiere den zu backenden Füller auch noch dran. Das Endstück etwas reindrehen und ab in den Backofen damit! So kann hängend gebacken werden, ohne irgendwelche Druckstellen.
Was Babou am machen ist fragst Du? Aktuell ist sie wichtige Gedanken am ordnen:
Loreley sagt auch hallo 😀
Sobald das Füllfederteilchen so kühl ist dass man es in der Hand halten kann oder nicht befürchten muss dass es den Plastik schmelzt das Vorderteil ein paar mal rein- und rausdrehen, so entsteht von ganz alleine ein Gewinde 😀
Und schliesslich geniessen dass es so toll passt:
Der Deckel ist keine grosse Sache mehr. Wichtig ist dass er ein bis zwei Zentimeter über das Fimoteil passt und unbdeingt lang genug ist um die Feder zu schützen! Die Machart ist genau die selbe wie beim andern Teil: das Löchlein so lange vergrössern bis alles passt.
Arbeitsschritt IV
Deckelrohling formen und backen.
Bitte passt auf beim anpassen, das Plastikteil nicht zu sehr und zu lange mit dem ungebackenen Fimo in Berührung bringen.
Der Deckel darf in den Backofen – mit hoffentlich ganz vielen Perlen die Ihr schon parat habt 😉
Wenn der Deckel aus dem Backofen kommt das Plastik-Füllerteil mit Feder wegnehmen und den Deckel so schnell wie möglich auf den Fimoteil stecken! Beim abkühlen kann man das Fimo noch leicht formen und so passt sich der Deckel ganz genau am bereits vorhandenen Teil an.
Der Deckel wird nun genau wie das Füllerteil mit einer Cane bepappt;
Arbeitsschritt V
Deckelrohling mit Cane bepappen und backen.
Mein Deckel ist lang genug, so kann ich wie beim „Hinterteil“ eine birnenfürmige Kugel machen und diese reinstecken. Ich will den Deckelabschluss eher flach haben, so drücke ich sie platt.
Sollte der Deckel etwas zu kurz geraten kann man den Abschluss vorne einfach „aufbauen“; z.B. mit einer dünnen Fimowurst.
Natürlich bekommt auch dieser Deckel eine kleine Deko. Backen tu ich den Deckel stehend, so wie hier zu sehen:
Fertig gebacken das selbe wie vorher schon mal gemacht….
…sofort auf das Fimo“hinterteil“ stecken so dass sich die beiden aneinander anpassen. Das Teilchen mit der Feder bitte zuvor rausnehmen.
Arbeitsschritt IV
Gebamsel bamseln
Erinnert Ihr Euch an das Löchlein in der Verschlussperle am hinteren Teil?
ch hab ein Knäuelchen Baumwolle da, sechs Fäden ziehe ich durch das Löchlein und mache einen dicken Knoten rein. So sitzt das Gebamsel sicher am Füli und wenn es zu viel wird, stört was auch immer einfach die Schere nehmen, das Gebamsel abschneiden und den Knoten rausfallen lassen – fertig.
*knpüfknüpf*
Während der Entstehung vom Fimofüllfederhalter ist nicht nur Loreley in ihrem Hängemätteli aufgewacht – ganz im Gegensatz zu Babou – nein auch Senthiana hat zum tollen Endergebnis beigetragen:
Das Abessynermädchen ist halt schon ganz und gar Pappis Liebling und sie weiss wie man leidend schauen kann.
Und das ist Pappis Lieblingsblick, da kann er niiiiiiemals widerstehen:
Fertig geflirtet, fertig geknüpft, der Füli hat’s geschafft:
Booooah durch so eine lange Anleitung hast Dich gekämpft! Kompliment!
Ich hoffe ich konnte Euch zeigen dass es so schwer nicht ist.
Wichtig ist: ungebackenes Fimo so wenig wie möglich an die Füllfederspitze und Fimostücke die ineinanderpassen müssen so heiss wie möglich ineinanderstecken. Auch nicht zu vergessen die Physik und was sie sagt über Hitze und Ausdehnung.
Wenn der erste Füli nicht gelingt seid bitte nicht zu sehr enttäuscht und merkt Euch alle Fehler gut denn nichts ist so lehrreich wie ein Fehler 😀
Seid mutig und gebt nicht auf!
Wenn Ihr Fragen habt dann schaut im Forum vorbei, da sind ganz viele tolle Leute die gern helfen wenn’s hapert.
Viel Spass beim kreativ sein,
liebe Grüsse,
Eure Tumana
Danke für die Idee!
Ich habe das selbe Kalligraphie-Set und fand es schon immer etwas farblos….
Danke!!!
Angst ist keine im Spiel, wiederverwertung für geschrotteten Fülli. ich probier dann mal herum.
Und Danke nochmal 🙂
lg
Oh dann ist gut und noch viel besser 😀
Ich wünsche Dir viel viel Spass und natürlich Erfolg!
Liebe Grüsse,
Tumana
Hey,
eine Frage zum Fülli-Halter:
Wie hast du das „Gewine“ hinbekommen?
Ich verzweifle gerade daran und will kein Fimo backen und dann wegwerfen müssen…
glg
Penny
Huhuuu,
ja was sag ich wenn die Verzweiflung so gross ist dass ein bissel üben aus Angst vorm Misslingen ausgeschlossen ist?
Vielleicht „üb‘ mit Plastilin oder mit Salzteig“?
Oder aber Du legst PE-Folie um das Teil, dann kannst Du mit Fimo üben und bekommst so ein bissel Routine und das Gespür wie viel Druck, was zu viel ist und was zu wenig.
Oder Du holst Dir ein Metallgewinde (Sanitärbedarf z.B. da gibt es einiges) und übst damit, das Fimo kannst ja immer wieder zusammenkneten – solange es sich nicht mit dem Plastik verbrüdert 😉 Und genau das wollen wir ja vermeiden.
Das Risiko dass es nicht so perfekt gelingt gibt’s halt immer, da hilft nur üben.
Ich nehme das Füllfederteil, drehe es rein und ohne zu wackeln wieder raus.
Je weniger Angst Du hast, je weniger Du zögerst, je besser wird es.
Alternativ – aber das bedingt ein gutes Füllfederteil das wirklich stabil ist:
Mach das Gewinde nach dem backen solange das Fimo noch warm ist.
Aus dem Backofen nehmen, da kühlt es schnell ab auf 80°C-90°C und da kannst Du arbeiten damit.
In dem warmen Zustand auf das Füllerteil drehen – hineindrehen und gleich wieder rausdrehen, ohne zu wackeln und ohne nachzudrehen, das würde das Gewinde kaputtmachen. Recht schnell wieder rausdrehen ist wichtig weil sich sonst die warme Luft staut und dem Plastikteil schadet 😉
Du könntest natürlich auch versuchen das ganze Gebilde zusammengeschraubt in Eiswasser zu tauchen, das könnte klappen, musst aber ausprobieren – wo wir wieder beim wegschmeissen sind 😉
Wobei – wenn es nicht klappt beim Gewinde dann schneidest Du das vorderste Teil ab und machst etwas Hübsches draus, Fimo kannst mehr als einmal backen – dann wird aus dem Füllfederhalter halt erst mal ein Schmuckstück. Wegwerfen im Sinn von in den Müll kippen kommt bei Fimo so gut wie nie vor.
Ich wünschte ich hätte einen Zauberspruch für Dich – auch ohe den hoffe ich dass ich Dir ein kleines Bisschen helfen konnte.
Viele liebe Grüsse,
Tumana