Die Anleitung stammt von unserer Seite fimoanleitung.schnugis.net wo noch viele andere Anleitungen darauf warten entdeckt zu werden.
Schraubverschlüsse im Fimo? Ja klaaar! Mit einem Gewindeschneider ist das keine Hexerei.
Ein kleines „aber“ gibt es: man braucht etwas Kraft in den Händen.
Vorzubereiten ist das Fimo welches ein Gewinde werden soll: einen Stöpsel der etwas grösser ist als das fertige Gewinde – damit man das Gewinde hineinschneiden kann und eine Röhrenperle die dick genug ist den Bohrvorgang zu überleben.
Ich zeig Euch mal mein Gewindeschneider-Set. Das besteht aus einen Innengewindeschneider und einem Aussengewindeschneider. Ich empfehle Euch so ein Set, schliesslich machen wir verschieden grosse Gewinde 😀
Babou nimm mal den Kopf weg bitte….
…dankeschön. Mein Gewindeschneider-Set in voller Pracht:
Aber eines nach dem andern.
Von Oben nach Unten:
Innengewindeschneider,
Innengewindeschneiderhalter,
Aussengewindeschneider,
Aussengewindeschneiderhalter.
Fangen wir mit dem Aussengewinde an. Das was aussieht wie eine steife Uhr ist der Griff zum Schneidedings ansich.
Alles ist ölig – bitte nicht putzen! Im Gegenteil, immer schön nachfetten so bleibt unser Gewindeschneider lange lange gesund.
Jetzt etwas Werkzeugkunde:
Wir können damit leben zu wissen dass „M10“ einfach die Grössenbezeichnung ist.
Wer sich näher dafür interessiert: darf sich gern mit dem Klempner oder einem andern attraktiven Röhrerich verabreden 😉
Ist eine sehr interessante Thematik (das mit dem M, nicht der Röhrerich – wobei der vielleicht auch, hihi) aber für uns nicht wichtig.
Was aber verwirren kann ist dass es zwei M10 Aussengewindeschneider hat.
Einmal steht noch 1.25 drauf und einmal 1.5
Der 1.5 macht tiefere Kerben, der 1.25 feinere Kerben.
Je nach Projekt wählen wir das eine oder das andere, die tieferen Kerben greifen besser, brechen aber auch schneller. Schliesslich arbeiten wir mit Fimo und nicht mit Alurohren.
Hier kann man den Unterschied recht gut sehen. Achte auf die Zacken in der rechten Bildhälfte. Hier die etwas feineren…
…hier die gröberen:
Das da ist das Ding mit dem wir arbeiten werden.
Der Aussengewindeschneider wird da rein montiert.
Das Schräubchen muss draussen sein damit der Gewindeschneider eingesetzt werden kann.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und verschiedene Produkte. Guck einfach wie es bei Deinem aussieht.
Mein Gewindeschneider hat eine Kerbe, hier rot eingezeichnet:
Die setze ich genau dahin wo die Schraube ist, der Aussengewindeschneider bleibt stabiler wenn die Schraube in die Kerbe hineingreift.
Schräubchen anziehen – gut anziehen! Der Schneider darf sich auch bei Belastung nicht bewegen sonst ist unser Gewinde futsch!
Und nun geht’s los! Ich halte den Gewindeschneider in der linken Hand (bin Rechtshänder) und drehe mit der rechten Hand den Fimostöpsel (gebacken!) wie einen Bleistift in einen Spitzer hinein.
Achtung, das geht etwas schwer. Es braucht wirklich etwas Kraft und mit ganz kurzen Fimostöpseln ist es ein Geknorze bis unmöglich.
Du wirst kaum drum herum kommen einfach ein, zwei, drei… Testprojekte zu starten einfach zum üben und fühlen wie es so ist.
Pass auf Deine Hände auf, das ist ein Werkzeug mit dem man sich verletzen kann!
Sobald genügend Gewinde hineingeschnitten ist vorsichtig! das Fimostück zurückdrehen. Das braucht etwas Gefühl, ist aber halb so wild. Einfach langsam und vorsichtig, dann geht’s prima.
Und das ist mein Aussengewinde:
Wichtig:
Man setzt einmal an und zieht das in einem Anlauf durch!
Stöpsel rausnehmen und neu anfangen geht nicht, schau was passiert:
Was auch nicht verziehen wird sind Fehler beim vorbereiten vom Fimo. Nicht gut geknetet, Luftblasen und Risse sind der Tod vom Gewinde (mal abgesehen dass dieses hier eh abgeschabt ist) – also lieber etwas mehr Zeit mit dem Vorbereiten verbringen, das beugt Frust vor.
Das Aussengewinde ist gemacht. Ich hab übrigens Helferlein *fröi* neuerdings darf die Kleine sogar Babous Luft atmen
Jetzt machen wir das Innengewinde. Das da ist die Haltevorrichtung vom Gewinde“bohrer“.
Auch hier gibt es zwei mal M10:
Genau das gleiche wie beim Aussengewindeschneider.
Einmal 1.25 und einmal 1.5 – bitte darauf achten dass der kompatible Aussengewindeschneider gewählt wird, also 1.5 zu 1.5 und 1.25 zu 1.25
In dieses Teil wird der „Bohrer“ eingesetzt. Auch hier gilt: Mach es korrekt!
Es wird vor Frust schützen und einen Unfall verhindern, auch das ist ein Werkzeug, kein Spielzeug.
Das hintere Ende kommt in die Fassung.
Gesamtansicht:
Das einspannen ist etwas …komisch, die Konstruktion nicht wirklich so ganz vertrauenserweckend aber es ist halt so wie es ist 😀
Gut festziehen das flexble Teil!
Und nun geht’s los! Wie ein Korkenzieher sieht es aus und verhält sich auch ähnlich, einfach den Innengewindeschneider in die Fimoröhre hineindrehen.
Auch hier gilt: in einem Anlauf machen! Nicht mehrmals ansetzen, dann ist das Gewinde kaputt.
Ob man nun das Fimoteil festhält und den Gewindeschneider dreht oder…
…den Gewindeschneider festhält und das Fimoteil bewegt ist individuell. Das wirst Du schnell herausfinden was passt für Dich 😀
Ich halte den Gewindeschneider in der linken Hand und drehe mit der rechten Hand die Fimohohlperle.
Den Gewindeschneider soweit wie gewünscht hineinbohren….
…und staunen wie wenig Abfall es gibt bis jetzt:
Mit Gefühl das Fimostückchen zurück- bezw. wegdrehen.
Ein perfektes Innengewinde:
Und jetzt gibt’s auch etwas mehr Abfall 😉
Siehste?!?
Ganz wichtig ist die Pflege vom Werkzeug. Sollte Ehrensache sein dass man zum Werkzeug Sorge trägt und es reinigt.
Das da ist das Reinigungsgerät für den Gewindeschneider:
Vorsicht, ist ein Fingernagelkiller! Man kann die einzelnen Blätter prima mit dem kleinen Schraubenzieher rausschubsen 😉
Das was aussieht wie ein Sägeblatt ist auch beschriftet und passt mit den Zähnen exakt in die Kerben vom Gewindeschneider.
Das Innengewinde ist perfekt!
Was ich Euch noch zeigen möchte ist der Innengewindeschneider an sich. Guckt mal, die vordersten Zacken sind etwas kürzer:
Da, siehste? Das heisst ganz zuvorderst wird das Gewinde nicht greifen. Also musst Du ein kleines bisschen weiter hineinschneiden als das Aussengewinde lang ist.
Das sind meine Übungsstückchen, drei mal etwas dicker und zwei ganz dünne:
Tadaaaaaaa:
Ich hoffe ich konnte die Angst vorm fremden Werkzeug etwas nehmen, Gewindeschneider sind tolle Dinger!
Viel Spass beim Schraubverschluss werkeln,
liebe Grüsse,
Eure Tumana
Hi will hier jetzt nicht klugscheissen oder so aber is vielleicht schon ganz wichtig zu wissen die zweite Bezeichnung auf dem windeisen (die 1.25 oder 1.5) ist die Steigung vom Gewinde (also von Gewindespitze zu Gewindespitze) zB 1.25 sind 1.25 mm. 1.25mm =feingewinde
1.5mm = normalgewinde
1.75mm = grobgewinde
P.s. Deine Anleitungen, Tips und Anregungen sind echt super und ich bin schon voll im Fimo-Fieber.
Lg
Sälü Marcel,
Merci 😀 das ist ein toller Hinweis, dankeschön.
Liebs Grüessli,
Tumana
Tolle Erklärungen auf den Seiten.
Soll jetzt auch keine kritik an deinem Gewinde sein aber könnte man nicht zum Beispiel den weichen/rohen Fimo um den Gewindebohrer oder eine passende Schraube wickeln oder rein drehen und mit backen?
Wie, wann und wie gross machst du das Kernloch beim Innen-Gewinde?
Nur noch am Rande wers interesiert und könnte auch hilfreich sein:-):
Je genauer man den Aussendurchmesser und den Innendurchmesser macht desto einfacher wird es sein das Gewinde zu schneiden.
Nehmen wir zum bsp. das M10 mit 1,5 Steigung(je kleiner die Zahl desto mehr Windungen/feiner wird das Gewinde) dann wäre das Loch 10mm-1,5mm=8,5mm und beim Aussengewinde 10mm+1,5mm=11,5mm.
Viele Wege führen nach Rom 😀