Kennst Du das auch?
Willst eine hübsche Cane auf die Perle pappen, anpassen, schön verschaffen, alles perfekt – und dann sieht’s aus wie das Ding ganz Rechts aufm Bild?
Verzogen, verschoben, doof.
Troubleshooting ist angesagt!
Aber erst machen wir eine Cane zum üben, eine die man nicht übersehen kann und die Fehler die wir machen enorm gut aufzeigt.
Bevor wir uns verbessern können, müssen wir sehen was wir falsch machen – also los!
Eine wirklich einfache Cane: Farbe 1 mit Farbe 2 drum herum, in diesem Fall Gelb mit Magenta:
Oder doch lieber Magenta mit Gelb drumherum?
Ist ja immer gut ein bissel Auswahl zu haben 😉
Ich reduzier mal. Nicht zu doll, einfach ein bissel.
Beide. Nicht kleiner als die Perlen gross sein sollen.
Der Durchmesser der Cane sollte zur Grundperle passen.
Fangen wir an!
Ich schneide mal zwei Scheibchen von der Fimowurst…
…und lege eines davon auf die Grundperle.
Bissi klein, hm?
Macht nichts! Die Grundperle quetschen wir da brutal rein!
Das zweite Scheibchen drauf…
…mit der Stricknadel die Grundperle eindellen…
…und koste es was es wolle die Canescheibchen dazu bringen sich zu berühren!
Und das natürlich…
…rundherum!
Erinnert mich irgendwie an einen Po der zu gross ist für die Jeans *kicher*
Aber klappen tut’s! Quetschen, reindrücken, ziehen, verschaffen!
Siehst, schon fast fertig:
Tja, nur zu welchem Preis?
Nach dem rundrollen ist es auch nicht besser.
Das war mal rund… ein schöner Kreis war das mal.
Hmpf.
Nächster Versuch!
Wieder zwei Scheibchen abschneiden von der Wurst.
Das erste Scheibchen drauf auf die Grundperle. Und wir wissen jetzt: Die Grundperle ist einfach zu gross!
Schneiden wir also ein Stück davon ab!
Das zerschnibbelte Kugelstück rolle und forme ich neu wieder zur runden Kugel.
Ist ja Fimo, wir haben unendlich viele Versuche 😀
So, sieht doch schon besser aus als vorher.
Ist immer noch ein bissel gross aber das wird gehen.
Die beiden Canescheiben erst mal vorsichtig mit den Fingern aneinanderdrücken so dass sie sich schon etwas näher kommen.
Ist immer noch ziemlich rund die Cane:
Bleibt noch das Verschaffen der Ränder mit einer Stricknadel o. ä. – einfach mit Gefühl und ohne grossen Druck drüberrollen.
Merkbarer Unterschied!
Merke: die Canewurst nur so viel reduzieren wie die Perle gross sein soll.
Je weniger wir die Perle „hineinstopfen“ müssen um so besser fürs Muster.
Noch perfekter wird es wenn wir die Canescheibchen etwas dünner schneiden.
Es st wesentlich einfacher die Canescheibe an der Grundperle anzubringen.
Sie schmiegt sich besser an und beim verschaffen der Naht kann sich weniger verziehen.
Die Perle ist auch hier etwas unrund, aber doch wesentlich weniger als bei Kandidat Eins:
Die Unterschiede sind frappant, ich bin immer wieder froh zu sehen was ich besser machen kann.
Wenn man Fehler macht, lernt man daraus irgendwie einfach besser – wir müssen sie nur sehen und bemerken wollen 😉
A propos bemerken:
Wenn sich die Russisch Blaue Zarentochter vernachlässigt fühlt (Schande über mich!) dann legt sie sich einfach auf die Tastatur.
Das ist doch das schönste Beispiel für bemerkenswert 😀
Problem erkannt – Problem gebannt!
Mein Weg ist folgender:
Ich reduziere Canes nur so viel wie gerade nötig.
Liegt Fimo eine Zeit lang rum (und ich horte Canes über Jahre!) wird’s halt träge und müde und will sich lieber nicht mehr bewegen. Ich schneide mir dann einfach ein Stückchen von der Cane ab und reduziere es – so viel wie nötig und gewollt – vor dem verarbeiten. So ist es schon mal wieder etwas in Bewegung und wird auch wieder flexibler dadurch.
Die Wurst nie zu klein machen! Denn mehr reduzieren geht einfach immer.
Das Verhältnis von Canescheibe und Kugel kann man entweder abschätzen oder auch einfach berechnen.
Wie man das berechnet?
Handgelenk mal Pi *kicher* – nein das geht so:
??r2
Pi (3,14) x der Radius (= der halbe Durchmesser der Kugel) im Quadrat.
Handgelenk mal Pi heisst das: Die Canescheibe sollte 3,14 mal so gross sein wie der Kugeldurchmesser.
Oder noch einfacher:
Mach die Kugel einfach ein bissi kleiner als die Canescheibe ist, nach ein paar Übungsstücken hast Du es raus.
Hab Mut, Mathe macht Spass wenn man sie anwenden darf – und überhaupt! Bissi üben und Du kannst das eh.
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Spass dabei, auch gerade dabei ein paar völlig schräge Perlen zu produzieren; der Lerneffekt ist mitunter so gross wie der Spassfaktor 😉
Liebe Grüsse,
Eure Tumana