Fläschchen aus Fimo sind einfach faszinierend.
Vorallem wenn sie ganz und gar aus Fimo sind, also kein zugepapptes Glas o.ä., einfach nur Fimo pur.
Die Anleitung stammt von unserer Seite fimoanleitung.schnugis.net wo noch viele andere Anleitungen darauf warten entdeckt zu werden.
Erst mal braucht’s eine Form.
Meine kommt bezw. kommen aus dem IKEA, es sind ganz kleine Metallschüsselchen. Davon brauche ich zwei (die gibt’s als Packung mit fünf oder sechs Stück wenn ich mich richtig erinnere).
Natürlich geht das auch mit andern ungefähr runden Formen, Du findest sicher irgend etwas brauchbares in Deinem Fundus (oder in Nachbars Küche 😉 ) und wenn nicht hast Du die beste Ausrede überhaupt um zum nächsten OIKEA zu düsen: Fimo!
Nun denn.
Zwei von diesen Schälchen packe in in einer Fimoplatte ein.
Dickste Stufe der Nudelmaschine, ich will nicht dass es ein instabiles Etwas gibt und so darf’s ruig etwas dicker, schwerer und massiver sein.
Ich schneide eine kleine Kerbe rein, das hilft ungemein beim entfernen der Schälchen; das Fimo pappt gern fest wenn man eine ganze Schale einpackt und so kann ich mit einer Spitzzange prima das Schälchen rauszupfen.
Und es hat auch noch eine andere Bewandtnis, das sehr Ihr gleich 😀
Die beiden Halbkugeln werden gebacken.
Das muss nicht auf 110°C 30 Minuten lang sein, ein vorbacken reicht. Also so 70°C – 80°C ungefähr eine Viertelstunde. Man kann es auch korrekt und ganz durchbacken, ist aber nicht nötig.
Nachdem das Minimetallschüsselchen entfernt ist haben wir – tadaaaaa – zwei Halbkugeln mit einem Loch:
In dieses Loch passe ich jetzt meinen Schraubverschluss rein.
Ich schneide noch ein wenig raus wenn nötig (vorsichtig mit einer Scharfen Klinge und kaum Druck) so dass das Innengewinde (links auf dem Fotos) eingepasst werden kann.
Wie man ein Gewinde aus Fimo machst kannst Du hier nachlesen:
zur Anleitung Werkzeug-How-to: Gewindeschneider
Mit Sekundenleim mag ich grad nicht arbeiten, ich will den Drehverschluss mit Fimo fixieren.
Also wickle ich etwas Fimo…
…um das Innengewinde…
…und platziere es in der einen Hälfte der Kugel:
Das frische Fimo sollte schön kleben, wenn es das nicht tut: MixQuick reinkneten bis es wirklich klebrig wird. Auf diese Weise pappe ich den Schraubverschluss an der einen Hälfte fest.
Die andere Hälfte ins Fimo welches um das Innengewinde gepappt ist reindrücken:
Jetzt pappe ich die beiden Hälften erst mal provisorisch mit Fimo zusammen und backe dies. Ein Vorbacken reicht auch da.
Voilà, so sieht meine provisorische Kugelflasche aus.
Nicht gerade eine Schönheit 😉
Das wird jetzt sofort anders. Die Kugel wird bepappt mit möglichst klebrigem Fimo, einfach mit Mixquick nachhelfen wenn das Fimo zuwenig klebt. Je klebriger je besser halten die einzelnen Teilchen aneinander und je besser haften die Metallicpigmente.
Ich verbrauche für solche Steampunksachen gerne Restefimo, hier habe ich Porcellanpuppenfimo welches ich für die reinigung von der Pastamaschine benutzt hatte; das ist ein Stück weisses Fimo (oder eben Porcellanpuppenfimo) das ich vor dem Stück welches ich ohne Verunreinigung durchkurbeln will (Farbeverlauf o.ä.) durch die Pastamaschine jage. Wenn die Pastamaschine etwas verunreinigt ist und Fimofetzchen drin sind hängen sie am „Reinigungsfimo“ und nicht am Werkstück.
Das „Reinigungsfimo“ brauche ich dann für Perleninneres oder eben Steampunk.
Ich mische es mit Schwarz…
…bis es mir dunkel genug ist:
Ich mag es wenn das Fimo nicht alles die selbe Farbe hat, die Steampunk-Stücke werden viel lebendiger und aufregender.
Meine Kugelflasche wird jetzt einfach mit Fimostückchen und Motivformteilchen bepappt:
Entweder gleich rundherum oder auch hier in zwei Durchgängen, je nach dem ob es das Objekt stört wenn es eine Delle vom backen kriegt.
Mich würde es stören, so mache ich Teil eins…
…der Kugel fertig, heisst ich bepappe sie auf der einen Hälfte mit Fimoteilchen und pinsle die Metallicpigmente drauf, fixiere die Kugel so auf dem Backblech dass sie nicht umherrollt und backe sie.
Es ist wieder ein Vorbacken, soll nur fest genug werden dass es keine Dellen gibt.
ACHTUNG: den Verschluss immer offen lassen beim backen! Wenn die Kugel verschlossen ist und sich die Luft in der Kugel erwärmt und ausdehnt kann das böse Folgen haben.
Nach der einen Hälfte mache ich die andere, also auch mit Fimo bepappen, einpigmentieren und diesmal richtig und ganz und gar backen so wie es auf der Fimopackung angegeben ist.
Und nicht vergessen auch den Schraubverschluss, sprich das Aussengewinde zu verschönern 😀
Nach dem backen lasse ich die Kugel mindestens 48 Stunden ruhen. Fürs lackieren ist dies die beste Vorbereitung von Fimo: ruhen lassen.
Die Kugel wird mit einem grossen, weichen Pinsel (ich nehm einen Wangenrouge-Pinsel, der ist weich und gross genug und im Frauenhaushalt vorhanden) abpinseln, so kriegt man die Metallicpigmente gut weg die zu viel sind.
Das Metallicpulver haftet von ganz allein auf ungebackenem Fimo; was zu viel ist fliegt mit Hilfe des Pinsels weg.
Eine Kugel lackieren ist tricky – ich platziere sie auf einer Rolle Billig-WC-Papier das eh immer im Atelier zu finden ist.
Ich lackiere mit genügend Zeit so dass der Lack zwischendurch immer wieder trocknen kann.
Ich stelle einfach die Rolle Toillettenpapier mit der Kugel weg bis am nächsten Tag, so kann nichts passieren.
Und irgendwann hab ich dann drumherum fertig lackiert 😀
Das Aussengewinde trocknen lassen? Kein Problem, es steht gut in einer Fadenspule:
Wer sich vor dem Metallicpulver im Lack fürchtet: einfach vor dem eintauchen auf einem Papier abpinseln. In meinem Lack ist überhaupt kein Glitzerchen zu finden, das funktioniert zuverlässig.
Nach dem lackieren, wenn alles rundherum lackiert ist lasse ich das Stück wieder zwei, drei Tage liegen. Danach kommt es nochmal für eine Viertelstunde bei 60°C in den Backofen.
Das ist meine bewährte Methode für ein perfektes Finish bei lackierten Fimowerken.
Dann endlich ist es Zeit die Kugelflasche zu befüllen.
Ich nehme einen Badepuder (weil der schon lange im Atelier rumliegt… und mit der feinen Körnung einfach perfekt passt) von Kneipp…
…bastle einen Trichter aus Papier…
…und mit viel Geduld passt richtig viel in die Fimokugelflasche.
Die Flasche ist soweit gertig, fehlt noch Dekogebamsel.
Ein Motivformteilchen in passenden Farben…
…klebe ich mit Weissleim an eine dünne Kordel an der schon Perlen hängen.
Jawoll, Weissleim – man sieht einfach nichts:
Was in der Flasche ist schreibe ich auf farblich passende Herzen aus festem Papier.
*kritzelkritzel*
Die Flasche „pur“ und ohne Gebamsel dran, meine Hand als Grössenvergleich.
Das Federchen welches hier zu sehen ist habe ich mit einer Motivform von Städtler gemacht:
Verschiedenfarbene Metallicpigmente mit etwas verschiedenfarbigen Fimostückchen darunter ergeben lebendige Effekte.
Die Schörkelstückchen sind auch mit Städtler-Motivformen gemacht.
Die Flasche ist relativ schwer, Nachtel ist der wirklich filligrane Verschluss. Ich denke einen derart filligranen Verschluss mache ich nicht nochmal für so ein Projekt, einmal blöd rumkullern oder daran hochheben kann schon ein böses *knack* bedeuten.
Bissel dicker wäre hier wirklich besser.
Bändeli drumrumwickeln, Gebamsel dran und fertig ist das Zaubergeschenk:
Sieht von jeder Seite….
…und jeder Perspektive…
…magisch und zauberhaft aus.
So einfach ist es eine Fimokugelflasche zu machen 😀
A propos einfach:
Herzen gewinnt Katzi ganz einfach indem sie um ein Küsschen aufs Katzenköpfchen bittet.
Abessynischer Charme 😀
So eine Flasche – wenn auch mit einem stabileren verschluss, möchte ich wirklich! empfehlen, ist ein geschenk das man so schnell nicht vergisst.
Einzigartig und der totale Hingucker.
Ausserdem perfekt zum Restchen verwerten 😉
Viel Spass beim flaschenkugeln,
liebe Grüsse,
Eure Tumana
Genial ! Bin echt sprachlos, wie toll das Fläschchen aussieht.
Habe den Link gleich meinem Mann gemailt. Er ist ein großer Fan
von Steampunksachen.
LG Christiane
Oh das wäre sicher was für ihn, Jungs + Fimo ist immer eine spannende Kombination.
Liebe Grüsse,
Tumana